Die System-Apokalypse Bücher 7-9
Die System-Apokalypse Bücher 7-9
Narrated by: Alexander Ballinger
Audiobook Length: 38 Stunden 59 Minuten
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=Kapitel 1=
Es ist ein seltsames Erlebnis, auf dem Beobachtungsdeck die Sterne vorbeisausen zu sehen. Im Hyperraum sind sie keine einzelnen Lichtpunkte mehr, sondern Streifen, die erscheinen und verschwinden, während sie im Nu unvorstellbare Entfernungen zurücklegen. Die Reise nach Prax hat vor einer Woche begonnen, aber ich bin von der Aussicht immer noch fasziniert. Es erinnert mich immer wieder daran, wie klein ich im Vergleich zum unvorstellbar riesigen Universum bin.
Das ist zwar nicht das erste Mal, dass ich das Sonnensystem der Erde verlasse, aber per Portal direkt Tausende von Lichtjahren zu springen ist doch ganz anders. Dabei hat man kein Gefühl der Reise, keine zunehmende Faszination mit all den Wundern. Diese Reise fühlt sich wirklicher an. Viel ... bedeutsamer.
„John?“
Als ich Mikitos Stimme höre, blicke ich zur zierlichen Japanerin hoch. Sie hat ihr Haar wieder zu einer kurzen Pagenfrisur geschnitten. Sie trägt – was ich als die übliche Abenteurerkluft bezeichnen würde – einen dunklen, gepanzerten Jumpsuit mit Holster für eine Strahlenpistole und ein Messer an der Hüfte, alles aus Monsterteilen und Nano-Gewebe. Ihre übliche Waffe, die Naginata Hitoshi, hat sie auf Bitte des Kapitäns weggeschlossen. Er sprach über zu scharfe Waffen und sein zerbrechliches Schiff.
„Du bist wieder da. Hast du gewonnen?“, frage ich und ziehe eine Augenbraue hoch, während ich mich gegen den Tisch lehne.
Seit Mikito herausgefunden hat, dass es an Bord einen virtuellen holographischen Projektor der Kampfarenen gibt, verbringt sie einen guten Teil ihrer Zeit dort. Ich habe es einmal versucht, aber das bizarre Gefühl, virtuelle Lebenspunkte für Schläge abgezogen zu bekommen, die man nicht fühlt, ist einfach zu viel für mich. Selbst wenn mein Leben in mancher Hinsicht wie ein Spiel ist, ist es etwas zu metafiktional für mich, in meinem Spiel des Lebens ein Spiel zu spielen.
„Ja.“
„Wunderbar.“ Ich bestätige die eintreffende Meldung, dass ich mit meinen hundert auf Mikito gewetteten Credits gewonnen habe. Auf die virtuellen Spiele wird eine Menge Geld gewettet. Und eine gute Wette ist eine gute Wette.
„John Lee und Mikito Sato.“ Die kultivierte Stimme unterbricht unser Gespräch, da wir uns beide umdrehen. Vor uns steht ein älterer Mann mit graumeliertem, kurz geschnittenem Haar, das seine dunkelbraune Haut hervorhebt. Der Mann trägt eine Weste mit zahlreichen Taschen und eine Cargohose. Er lächelt uns freundlich an. Der britische Akzent kommt mir bekannt vor, aber ich weiß nicht, woher ich ihn kenne. „Und natürlich der Geist Ali.“
Rein aus Instinkt blicke ich den Rest des Aussichtsraums an. An der Außenwand bietet das Glas – oder welches Material auch immer dafür verwendet wird – eine unglaubliche Aussicht. Ich frage mich, ob das Material überhaupt durchsichtig ist. Vielleicht sind das nur sehr gute Bildschirme, die zeigen, was sich draußen befindet. In dem Fall handelt es sich um eine erstaunliche Illusion.
Die Illusion ist sogar so gut, dass dieser Aussichtsraum und drei andere auf dem Deck mit galaktischen Gästen des Handelskreuzers gefüllt sind, auf dem wir reisen. Selbst wenn das Handelsschiff primär für Frachten konzipiert ist, kann es über zweihundert Passagiere in verschiedenen Kabinen mitführen, ohne seine Hauptaufgabe zu behindern. Allerdings hat man mir gesagt, dass einige der billigeren Kabinen kaum besser als Gefängniszellen sind. Um uns herum stellen die Galaktiker eine Mischung aus Exotischem, Bizarrem und Bekanntem dar. Truinnar vermischen sich mit Yerrick, und Zwerge stehen direkt neben Akkorokamui – tintenfischartigen Humanoiden in Wasseranzügen – während Lilitu, Vogelmenschen mit staksigen Beinen, mit Pooskeens sprechen. Die galaktische Zivilisation von ihrer besten Seite, quasi.
Ali blickt von der Stelle auf, wo er in seiner Kleinform neben meiner Schulter schwebt, und ist völlig verblüfft. Er macht eine Handgeste, lässt Systembildschirme verschwinden, die nur er sehen kann und starrt unseren neuesten Gast an. „Oh, Mann. Sie sind das! Ich meine, ich wusste, dass Sie an Bord sind. Aber wirklich!“
„Du kennst ihn?“ Ich runzle die Stirn und blicke den faszinierten Geist an.
„Du etwa nicht?“, sagt Mikito kopfschüttelnd. Sie schüttelt die Hand des Fremden. „Schön, dich zu sehen, Harry.“
Soweit habe ich es verstanden. Ich starre den Text über Harrys Kopf an, den Ali dann für mich aktualisiert. Oh. Oh ...
Harry Prince, das Ungefilterte Auge (Kriegsberichtserstatter Level 39)
HP: 520/520
MP: 1780/1780
Zustand: Reporterglück, Gespür für Ärger, nur ein Zuschauer
„Oh! Sie“, sage ich und merke erst, wer er ist, als ich seine ganzen Statusdetails sehe. Auch wenn ich nicht viel über die Leute weiß, die während meiner Abwesenheit bekannt wurden, ist Harry ein Sonderfall. Ich erinnere mich auch daran, ihn im vergangenen Jahr auf mehreren Schlachtfeldern gesehen zu haben. Aber seltsamerweise ist mir das erst jetzt wieder eingefallen.
„Das ist sein Skill, Junge“, sagt Ali telepathisch zu mir, nachdem er die leichte Veränderung meines Gesichtsausdrucks mit der Fähigkeit eines langjährigen Begleiters gelesen hat.
Ich schwöre, manchmal sind wir wie ein altes Ehepaar, und müssen bestimmte Dinge gar nicht laut sagen. Mit Ausnahme des sexuellen Aspekts natürlich. Moment. Alte Leute sind doch noch sexuell aktiv, oder? Na ja, ist auch egal. Ich bin für die Ablenkung dankbar, als Ali Harrys Skillbeschreibung erscheinen lässt.
Skill: Nur ein Zuschauer
Ein seltener nicht kampforientierter Skill, der es Zivilisten und Beobachtern ermöglicht, Schlachtfelder und andere Kampfgebiete sicher zu überqueren. Diese Fähigkeit verbirgt den Anwender vor einer zufälligen Entdeckung und reduziert die Auswirkung von wahllosen Angriffen.
Wirkung: Anwender erhält während der Aktivierung des Skills +500 % Tarnung, Irreführung und Verstohlenheit. Nicht gezielte Angriffe und Zaubersprüche werden in der Wirkung auf den Anwender um 50 % reduziert. Zudem müssen Erinnerungszauber und flächenwirkende geistige Manipulationseffekte spezifisch auf den Anwender ausgerichtet werden. Schließlich wird die Erinnerung an den Anwender unterdrückt, bis es aktiv versucht wird oder ein Ereignis die Erinnerung auslöst.
„Ja, ich“, sagt Harry mit einem Lächeln. „Ich hatte gehofft, mit euch beiden reden zu können.“
„Warum?“, frage ich argwöhnisch. Wenn er einen Recorder dabei hätte, würde ich ihn wütend ansehen, aber ich wette, Harry besitzt sowieso einen entsprechenden Skill. Wer braucht schon physische Spielsachen, wenn das System genauso gut funktioniert? Wenn nicht besser.
„Anscheinend stimmen die Gerüchte“, sagt Harry und lächelt weiterhin freundlich. „Aber macht euch keine Sorgen darüber. Ich will keine Reportage über euch veröffentlichen. Wenigstens nicht direkt.“
„Was willst du dann?“, frage ich, während Mikito schweigend dasitzt, an ihrem eben servierten Orangen-Slushy-Cocktail nippt und unseren Wortwechsel beobachtet.
„Du weißt schon, dass ich Teil der diplomatischen Journalistengruppe bin, oder? Technisch gesehen zumindest. Aber ein halbes Dutzend Reporter werden der Botschafterin folgen und über alle politischen Aspekte berichten“, sagt Harry. „Aber die Details der Politik waren nie so meine Sache.“
„Mehr Blut und Gewalt. Und du meinst, dass du das siehst, wenn du Mikito und mir folgst“, sage ich und presse die Lippen zusammen.
„Zeige etwas Respekt, John! Harry Prince ist mehr als ein Reporter, der über Gewalt berichtet! Er ist ein preisgekrönter Journalist, der erstaunliche Artikel über eure Vor-System-Welt geschrieben hat. Das Ungefilterte Auge hat einige der besten Berichte für die Erde verfasst, seit das System erschienen ist. Er wurde sogar für einen Ummi vorgeschlagen“, unterbricht mich Ali und wedelt mit den Händen. „Einen Ummi!“
„Und was genau ist ein Ummi?“, sage ich.
„Nur eine galaktische Auszeichnung“, sagt Harry und winkt ab. „Ich würde nicht sagen, dass die Tatsache, dass du, genau wie Ms. Sato, als Brennpunkt der Gewalt bekannt bist, einen negativen Faktor darstellt, aber ich möchte über Bereiche außerhalb der diplomatischen Szene berichten. Da du angekündigt hast, du würdest dich sofort nach der Ankunft des Teams trennen wollen...“
„Da willst du dich unter unseren freundlichen Schutz stellen.“ Ich schüttle den Kopf. „Nein, danke.“
„Es gibt keinen Grund, voreilige Schlüsse zu ziehen. Auch wenn ich nicht zu einer Kampfklasse gehöre, besitze ich eine Reihe–“
„Nein, danke. Wir sind keine Touristengruppe. Und du kannst eigentlich–“
Der Rest meiner Antwort wird durch die Warnsirene des Schiffs unterbrochen. Alles leuchtet lila auf, während das schrille Heulen alle Gespräche unterbricht. Einen Moment später erhalten wir eine Systembenachrichtigung vom Kapitän des Schiffs.
Bordalarm!
Wir sind einer Piratenflotte begegnet. Den galaktischen Regeln entsprechend passen wir unsere Geschwindigkeit an die der Piraten an. Für alle nicht versicherten Passagiere stellt das eine vorgeschriebene Warnung dar.
„Was? Sie passen ihre Geschwindigkeit an die der Piraten an?“ Ich runzle verwirrt die Stirn.
Product Details
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Release Date:
Pages: 1287
Genre: LitRPG Sci-Fi
eBook ISBN: 9781778551987
Language: German
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About Die System-Apokalypse Bücher 7-9
Eine neue Welt, aber die alten Idioten ... Denen man richtig in den Arsch treten muss
Die galaktische Hauptstadt Irvina ist ein Ort komplexer Politik und alter, verkrusteter Machtstrukturen. John kann weder Ungerechtigkeit noch Bürokratie ausstehen.
Als er in der Hauptstadt ankommt, findet John eine Welt, die ihre eigenen Bürger so ungerecht behandelt, wie sie das bei den Menschen getan hat. Jetzt muss der ehemalige Abenteurer entscheiden, ob er für jene kämpfen soll, die das nicht selbst können, oder ob er ruhig und friedlich seiner Systemquest folgen will.
Auf jeden Fall werden Menschen leiden.
Enthält drei Bücher der System-Apokalypse, einer postapokalyptischen Bestseller-Serie, die Gegenwart, Aliens, Elemente aus Science Fiction und Fantasy sowie Spielmechanik vereint. Enthält keine Harems.
Bücher in diesem Band:
- Die Sterne erwachen
- Stern der Rebellen
- Die entzweiten Sterne
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